Lagotto Romagnolo

Kurzbeschreibung

Bei seiner Betrachtung gewinnt man den Eindruck von antiken, archaischen Dingen, die auf wunderliche Weise bis zu uns gelangt sind und der Zeit, der Geschichte und den menschlichen Ereignissen getrotzt haben.

Diese Worte von Dr. Giovanni Morsiani, der mit seinem 95 verstorbenen Vater, Dr. Antonio Morsiani, und Anderen für den Wiederaufbau der Rasse verantwortlich war, beschreiben den Lagotto perfekt.

 

"Selbstverständlich ist es nur legitim, dass auch nicht Trüffelsucher an dieser Rasse gefallen finden, und es ist richtig, dass man sie kaufen kann, weil er als Hund an sich

gefällt. Im übrigen machen ihn sein einnehmendes und sympathisches Aussehen, seine lebhafte Intelligenz, seine starke Persönlichkeit, sein ausgeglichener Charakter und die Anspruchslosigkeit der Gewohnheiten zu einem angenehmen und oft unersetzlichen Begleiter, nicht nur für die, die den Hund als Arbeitsmittel ansehen, auch für die, welche im Hund ein Lebewesen, einen Freund, einen Lebensgefährten sehen, mit dem man alles, im Guten und im Schlechten, bis zum Lebensende teilt."

Aussehen

Mittelgroß, athletisch gebaut und robust

Fell dicht gelockt mit feiner Unterwolle

Körper quadratisch, gleich hoch wie lang, harmonisch

 

Abstammung

Sein Urvorfahr war der frühere Barbet.

Farbe

Einfarbig schmutzweiß, braun in allen Tonalitäten, weiß-braun, braun-weiß, orange, weiß-orange, Braunschimmel.

Gewicht

Rüden 43 bis 48 cm, 13-16 kg

Hündinnen 41 bis 46 cm, 11-14 kg

(Größe: Toleranz + - 1 cm)

Arbeit und Zucht

Im Hundesport ist er für jede Disziplin ohne Schutzdienst bestens geeignet, z. B. Agility, Begleithund, Obedience, Suchhund, Fährtenhund, Sanitätshund, Katastrophenhund, usw.

Die sprichwörtliche Vielseitigkeit des Lagotto Romagnolo zusammen mit der lebhaften Intelligenz und Genügsamkeit hat aus ihm einen sehr widerstandsfähigen Hund gemacht.

Das schwedische Militär hat Lagotto Welpen für die Ausbildung zu Drogensuchhunden importiert.

 

Der älteste Wasserhund

Das der Lagotto wahrscheinlich der älteste unter den bekannten Wasserhunden ist, lässt sich aufgrund historischer Quellen und geografischer Überlegungen annehmen. Wir haben unwiderlegbare Beweise für die Präsenz des Lagottos in den Lagunen von Comacchio und den Sumpfgebieten in der Niederebene der Romagna bereits ab 1600: In der Tat haben sie zu jener Zeit die "Vallaroli", pittoreske Persönlichkeiten, in ihren Aktivitäten begleitet, die vor den großen Trockenlegungen Ende des 19. Jahrhunderts die wirklichen Seelen jener wildreichen Lagunen waren.

Der Trüffelhund

Eine weitere Tätigkeit der Vallaroli war die Trüffelsuche. Unzertrennlicher Begleiter von ihnen war der kleine Lagotto, Hüter des Bootes und des Hauses, sehr guter Apportierer und Auffinder vor allem von Blässhühnern, als Hunderte von Booten in den bekannten "rastrelli" Schwärme von Tausenden dieser Vögel umkreisten und wahre Massaker anrichteten. Der Lagotto schwamm oft auch während der kältesten Tage stundenlang, manchmal auch unter Wasser, auch durchbrach er oft die Eisschicht, um dann die erlegten Vögel auf das "Paddelboot" zu bringen. Ein Verhalten, das wir als "amphibisch" definieren können, ermöglicht durch die Kompaktheit des sehr lockigen Hundefells mit reichlich Unterwolle.

Der Name "Lagotto" rührt daher vermutlich vom Einsatz als Wasserhund her. Die herausragende Anlage zur Suche, die große Bereitschaft zur Arbeit und der ausgezeichnete Geruchssinn machten dann aus dem Lagotto einen effizienten Trüffelhund. Aufgrund der Trockenlegungen, die im Laufe der Jahrzehnte die immensen Sümpfe von Comacchio und der Romagna immer weiter schrumpfen und die Vallaroli fast ganz verschwinden ließen, verlor auch der Lagotto mehr und mehr seine Funktion als Wasserhund und spezialisierte sich immer stärker als Trüffelsucher. Die Übergangszeit ist zwischen 1840 und 1890 datierbar.

Pflege

Fell

2x pro Jahr, Anfang und Ende des Sommers, Abscheren oder Abschneiden des Felles auf 3 mm. Am Kopf, vor allem am Schnauz, kann auch etwas stehen gelassen werden.

Dazwischen mit der Schere abhauen, was stört: im Sommer, wenn es zu warm wird, im Winter, wenn der Schnee kleben bleibt. Jede Woche einmal mit einer geeigneten Bürste durch bürsten. Der Lagotto haart nicht.

Ohren

1 x pro Monat Entfernung der Haare aus dem Innenohr.

Ausstellungen

Am besten den Kopf belassen, den ganzen "Rest" vom Hund 4 Monate vor der Ausstellung auf 12 mm scheren, dann am Tag davor mit der Schere leicht alle Spitzen abschneiden und eine Linie ins Fell bringen, das etwa 4 cm lang bleiben sollte. Die Augen müssen sichtbar sein.

Wer oft, d. h. im Ausland, ausstellen will, muss leider mit einem grob gezinkten Schneide-Kamm jeweils die Unterwolle aufschneiden, um Verfilzungen vorzubeugen, wenn der Lagotto nicht 2x jährlich geschoren werden kann.

Welpen werden meist erst nach dem 2., 3. Scheren auf 3 mm die richtigen Locken sprießen lassen.

Charakter

Wichtig ist, dass der Lagotto vollen Familienanschluss hat, nur dann entfaltet er sich richtig - er arbeitet nur, um seinem Menschen zu gefallen, um ihm Freude zu bereiten - wobei ihm seine Vergangenheit als Boots- und Wasserapportierhund und seine Gegenwart als Trüffelhund sehr helfen, liegen ihm doch Apportieren, Revieren und ein beständiges, unermüdliches Suchen im Blut. Zuhause zeigt er alles Ungewöhnliche zuverlässig durch Bellen an.

Der Lagotto Romagnolo ist ein friedlicher, fröhlicher, nicht- aggressiver Hund. Wer also keine Läufigkeiten erleben will, kann ebenso gut einen Rüden halten, umso mehr, als größere Hündinnen und kleinere Rüden gleich groß und schwer sind!